„I can see beauty where others see ugliness. That either makes me an artist or a person of very poor taste.“

Sonntag, 9. Dezember 2012

Stroboskop

Ich tanze. Bier in der Hand. Augen zu.
Und auf einmal öffne ich sie und stehe über allem. Das Stroboskoplicht flackert über mein Gesicht. Die Menschen um mich herum haben sich schon lange völlig vergessen. Mein Freund steht neben mir, ich merke seine Blicke und ich weiss, dass ich ihnen nicht begegnen will.
Eine Frage schiesst mir durch den Kopf und schiebt alles andere beiseite.

Wie kann ich denken, dass ich glücklich bin. Was mach ich hier eigentlich. Was hat das alles für einen Sinn?
Mit einem Freund bei dem ich jede Minute Angst haben muss, dass er eine Prügelei anfängt. Mit Leuten, bei denen ich nicht weiss, wissen sie überhaupt wer ich bin. Mit Freunden, die gehen, die sich irgendwann nicht nur physisch, sondern auch psychisch entfernen.

Ich bleibe stehen. Meine Füsse sind still. Die Flasche in meiner Hand erscheint mir fehl am Platz. Er ergreift die Gelegenheit und fängt an mich zu küssen. Ich schiebe ihn weg, kann keine Berührung ertragen und gehe Richtung Ausgang. Und schon fängt ein neuer Streit an. Einer von vielen kleinen. Einer von vielen in denen ich am Ende die Böse bin. In denen ich am Ende das schlechte Gewissen haben muss.

Ich weiss nicht ob und wie lange ich das alles noch will.
Ich glaube die Antwort auf meine Frage kenne ich schon lange. Aber ich trau mich nicht sie zu sehen.